Mittwoch der 25., dritter Tag der Projektwoche.
Jeder von uns hat sich mitlerweile in die Projekte reingefunden und es herrscht eine gewisse Routine. Die Jungen im Projekt für Nähen, Patchworken, Häkeln und Stricken setzen sich gerade einen „Gruppenschal“ zusammen, bei dem jeder einen Teil dazu beiträgt. Was sie letztendlich damit machen, wissen sie selbst noch nicht. Die Mädchen versuchen sich währenddessen an einem knallbunten Schal und an kleinen Täschchen. Frau Jentzsch hat wieder alle Hände voll zu tun, denn die Teilnehmer halten sie ganz schön auf Trab.
Aber auch im Haus 2 finden einige interessante Projekte statt. Im Keller des Hauses befindet sich ein Projekt mit dem Namen „Figuren mit Schwung“. Dort basteln sich die Schüler zuerst ein Drahtgestell , egal ob Tier ob Mensch, welches eine Bewegung ausdrücken soll. Danach folgen „gefühlte hunderte von Schichten an Zeitung und Leim“, so eine Teilnehmerin. Am Tag der Präsentation kann man sich dann die kleinen Kunstwerke anschauen und bewundern.
Von dem Keller geht es dann hoch in den dritten Stock. Keuchend stehe ich vor der Tür und höre nichts. Lediglich das Schild an der Tür verrät, dass hier das Projekt „Gebärdensprache“ stattfindet. Als ich klopfe gucken die Schüler gerade einen Film, sodass ich mich nur mit drei Schülerinnen unterhalten kann. Sie erzählen, dass sie zwar niemanden kennen, der sich mit Gebärdensprache verständigen muss , dass sie aber sehr interressiert an der Verständigungsart sind. Als ich sie frage, was sie denn schon so sagen können, fangen sie an ihre Arme zu bewegen und grinsen mich schelmisch an. Ich verstehe natülich keine einzige Bewegung und muss nachfragen. Fürstenwalde haben sie gezeigt, sagen sie.
Die Projektwoche neigt sich so langsam dem Ende zu und viele sagen, man könnte auch ein ganzes Projektjahr daraus machen, fest steht also, dass die Schüler den letzten Tagen hinterhertrauern werden, aber die Vorfreude auf die kommenden Ferien ist natürlich größer.
Laura