Tag 1: „Problemlose Anreise“
Nach sieben Stunden und zurückgelegten 300 km erreichten wir das komplett eingeschneite Skigebiet Pec pod Snezkou in Tschechien. Leider konnte der Bus wegen des vielen Schnees nicht den Berg hinauf zu unserer Unterkunft (Baude genannt) gelangen. Deshalb ging’s zu Fuß hinauf. Unser Herbergsvater übernahm den Transport unseres Gepäckes. Anschließend folgte der Gang zur Skiausleihe im Tal und wieder hinauf, wo ein typisch tschechisches Abendbrot auf uns wartete. Lecker! Danach folgte die anfangs unbeliebte Theorieeinheit: „Grundformen des Skilanglaufes“.
Tag 2: „Erste Versuche auf Skiern“
Für viele von uns war das Benutzen von Langlaufskiern als Fortbewegungsmittel vollkommen neu. Wir erlernten: Hinfallen, Aufstehen, Schneeflug, Diagonalschritt, Doppelstockschub und die überaus belustigende Spitzkehre. Bei diesen Übungen gab es viel zu lachen, da viele Schüler im Schnee landeten. Nicht nur die Schüler!!
Die festgesetzte Mittagsruhe von einer Stunde war uns durchaus willkommen. Dann wurde die Wettkampfstrecke für den Donnerstag abgelaufen. Dabei mussten wir erstmals die wichtigsten Grundformen, wie den Grätenschritt bergauf und den Schneeflug zum Bremsen bergab anwenden. Doch was nützt uns das Skilaufen ohne die Fähigkeit im Notfall Hilfe leisten zu können? Also folgte der Erste Hilfe-Kurs nach Hackbraten mit Kartoffeln.
Tag 3: „Über den Wolken“
Mit einem freundlichen „Guten Morgen“ weckte uns Sportlehrer Rehfeld um 7.30 Uhr. Um neun Uhr hieß es dann „Ski heil – Aufbruch zur Vyrovka“. Ein 5 km langer Anstieg brachte uns einen Höhengewinn von 500 Metern. Unsere Truppe wurde von strahlendem Sonnenschein im Winterwunderland des Riesengebirges empfangen. Gute 120 Minuten wurden für den Anstieg zur Skihütte Vyrovka benötigt. Trotz der Anstrengung waren wir stolz diese Herausforderung gemeistert zu haben. Eine verdiente Tee-Pause spendete uns Kraft und plötzlich waren wir eine halbe Stunde später pünktlich zum Mittagessen in unserer Pension. Eine weitere Tour am Nachmittag führte uns zu den Füßen der allseits bekannten Schneekoppe. Anschließend bestand die Möglichkeit Einkäufe zu tätigen oder einfach nur das Flair des Skiortes zu genießen.
Tag 4: „Erst Bus, dann Gondelbahn und schließlich doch auf die Ski“
Unser Langlaufkurs fuhr heute gleich nach dem Frühstück mit einem fast nur von uns besetztem Skibus von Pec in das gut eine ¾ Stunde entfernte Janske Lazne. Dort nutzten wir die Kabinenbahn, um auf den 1299 m hohen Cerna Hora (Schwarzer Berg) zu gelangen. Oben angekommen hieß es: „Ski anschnallen und los geht’s“. Unsere Wanderung führte uns über den Riesengebirgskamm über den Fuchsberg und zur gestern besuchten Vyrovka. Im Gegensatz zu gestern mussten wir uns durch ein endloses Schneetreiben kämpfen. Kurz vor dem Ziel genehmigten wir uns eine zweite Pause mit heißer Schokolade und/oder Palatschinken, einen mit Früchten angerichteten Eierkuchen. Erstaunlicher Weise waren die Schneeverhältnisse und die damit verbundenen Anstrengungen durchaus schwieriger als am Vortag. Glücklicher weise erreichten wir nach ca. 16 km unsere Herberge, wo alle mit großer Sicherheit in ihr Bett fallen werden. Gute Nacht!
Tag 5: „Regen macht uns einen Strich durch die Rechnung“
Heute morgen weckte uns ein lautes Regengetrommel auf dem Dach unserer Pension. Somit fiel die am Abend geplante Tour nach Spindler Mühl wortwörtlich ins Wasser. Also wurde von unseren Lehrern ein neues Programm festgelegt. Fast alle Schüler schafften es trotz vereister Strecke zum Hirschgrund auf Skiern hochzulaufen. Oben angekommen sollte jeder zweimal einen Rundkurs zu absolvieren. Nach einer kurzen Pause stellte sich heraus, dass diese Loipe eine gute Alternative zur alten Wettkampfstrecke darstellte. Es fand ein Vorwettkampf statt, bei dem alle Läufer in beliebiger Reihenfolge und jeweils zehn Sekunden Abstand auf die Strecke geschickt wurden. Für den Großteil war der Ansporn: „Hole deinen Vordermann ein!“. Die Zeitspanne zwischen dem Schnellsten und dem Langsamsten betrug weniger als sieben Minuten. Dabei waren die drei großen Herausforderungen: Backschnee, Gegenwind und Schneeregen“. Trotz alledem ging uns der Spaß nicht verloren. Anschließend wärmten wir uns in der Baude „ „ des Hirschgrundes auf und danach ging es ab nach Hause. Mittags setzte ein Dauerregen ein, der dazu führte, dass der Theorietest um einen Tag vorgezogen wurde. Wir bekamen eine verlängerte Mittagspause, um uns auf den Test vorbereiten zu können. Alles war leichter als vermutet. Am Abend besuchten einige Schüler die Teilnehmer des Abfahrtslagers unserer Schule in unmittelbarer Nähe.
Tag 6: „Das große Rennen“
Der Tag, an dem jeder zeigen konnte, was er im Skilager gelernt hatte, war endlich gekommen. Anfangs wurden Leistungsbewertungen in den Grundformen Schneeflug, Diagonalschritt und Doppelstockschub durchgeführt. Diese drei Bewertungen ergaben eine Techniknote. Es folgte ein spannender Wettkampf in der Loipe bei der Strecke an der Hirschbaude. Jeder gab sein Bestes und alle hielten bis zum Ende durch. Wir waren alle froh das Skilager erfolgreich absolviert zu haben. Nach der Rückgabe der Ski gab es dann wieder individuelle Freizeit.
Morgen geht es dann endlich wieder nach Hause. Die Taschen werden voller Freude gepackt.
Also liebe Neuntklässler, nächstes Jahr seid ihr an der Reihe!
Habt keine Angst – ihr packt es auch!
geschrieben von Niclas Werther
Fotos von S. Weise, B. Teich