Unser Gymnasium steht erneut auf dem Siegertreppchen beim bundesweiten Schülerkongress
Die Schülerinnen der 9.Klasse überzeugten mit ihrem Konzept zum Thema „Gewalttätige Jugendliche – ein unlösbares Problem?!“ nicht nur die hochwertige Jury, sondern sogar das Publikum des 2. Schülerkongresses.
Sie können es noch immer nicht fassen. Vor ein paar Sekunden hieß es noch: „ Der erste Platz geht an das Geschwister-Scholl-Gymnasium Fürstenwalde“ und jetzt stehen die drei Mädchen Laura Siebke, Annika Brauner und Laura Strübbe aus der 9c schon im Blitzlichtgewitter und halten im nächsten Moment einen Check über 600€ in den Händen. In einem Interview im Anschluss gaben sie einstimmig preis, ganz überrascht von ihrem Erfolg zu sein.
Aber wie konnten sie es so weit schaffen? Was war ihr Erfolgsgeheimnis?
Wochenlang arbeiteten sie im Kunstraum gemeinsam an ihren Plakaten, sammelten Gestaltungsideen und formten ihr Konzept. Sie wollten nicht nur das Problemthema: „Gewalttätige Jugendliche“ hervorheben, sondern auch Lösungsvorschläge unterbereiten. So machten sie sich viele Gedanken, wie man in Gewaltsituationen richtig handeln sollte. Daraus entstanden nach und nach ihre 10 Tipps:
- Beobachte die Situation und merke dir Details.
- Suche dir weitere Helfer. Wenn du nicht hilfst, werden es andere Leute auch nicht tun.
- Bring dich nicht selbst in Gefahr.
- Rede laut und rufe, wenn nötig, „Feuer“.
- Provoziere den Täter nicht mit weiteren Schimpfwörtern oder Drohungen.
- Verursache keine weitere Gewalt.
- Rufe die Polizei und den Krankenwagen. Polizei: 110, Krankenwagen: 112
- Bleibe am Tatort, bis Hilfe kommt.
- Versichere dem Opfer, dass du da bist und dich um es kümmerst.
- Melde dich als Zeuge.
Es wurde bis zur letzten Minute am Informationsplakat getüftelt. Einen Tag vor Einsendeschluss perfektionierten sie es noch künstlerisch und stellte es endgültig fertig. Man schrieb ein Konzept und dann ging alles schon per Post ins Abgeordnetenhaus, Niederkirchenstraße 5, Berlin.
Eigentlich hakten die Mädchen schon an diesem Tag das Kunstprojekt ab, jedoch hatte das Abgeordnetenhaus noch Großes mit ihnen vor. Von heute auf morgen erfuhren Laura, Annika und Laura dann, dass sie in ein paar Tagen schon in der Hauptstadt mit weiteren ausgewählten Schulen aus anderen Bundesländern über dieses Thema diskutieren werden. Frau Rosemann, welche die Mädchen nicht nur pädagogisch, sondern auch physisch in ihrem ganzen Entwicklungsprozess begleitete, hatte schon jetzt diese eine Vision: wir werden das Ereignis siegreich abschließen!
So traf man sich einige Tage später in der Frühe und brach mit dem Zug nach Berlin auf. Schon hier konnte man die leichte Unruhe der Drei erahnen. Man fragte sich noch: „Was wäre, wenn wir wirklich gewinnen würde?!“, doch dieses Frage war in dem Moment noch keine wirkliche Option für sie.
Gegen 11 Uhr fing nun die erste Sitzung im Abgeordnetenhaus an, in der fleißig diskutiert werden sollte, was auch von unseren Mädchen schnell in die Tat umgesetzt wurde. Zweieinhalb Stunden suchte man gemeinsam nach einer Antwort auf die Leitfrage „Gewalttätige Jugendliche – ein unlösbares Problem?“, welche man schon nach den ersten Minuten der Konversation erkennen konnte.
Schließlich kamen die Schüler zu dem Entschluss: Gewalt ist zum einen kein unlösbares Problem, dennoch muss man schon meist bei sich selbst , um sie zu verhindern, andererseits kann man mit konfliktlösenden Strategien es lösbar machen, z.B. sollte man in Gewaltsituationen nicht wie die meisten Menschen einfach wegschauen, sondern Hilfe suchen und, wenn möglich, eingreifen.
Auch wurden Argumente für und gegen Streitschlichter gesucht. Die Pressesprecherin, welche am Anfang der Runde gewählt wurde, formulierte das Ergebnis so: „Jede Schule sollte selbst entscheiden, ob Schreitschlichter erforderlich sind“.
Im Anschluss an die gelungene Diskussion folgte eine zweite zum Thema „Hilfe, meine Schule ist ein Umweltkiller!“. Nach weiteren Stunden Meinungsaustausch erfolgte die Siegerehrung, welche für die Repräsentanten unseres Geschwister-Scholl-Gymnasiums einen ganz besonderen Akt darstellte.
Am Abend ging es mit dem Bus weiter zu der Veranstalterschule, um sich dort ein wenig von dem ereignisreichen Tag zu erholen.
Auf der Rückfahrt nach Fürstenwalde konnte man den Mädchen ihre leichte Erschöpfung, aber auch ihre sehr große Zufriedenheit von den noch immer lächelnden Gesichtern ablesen.
Laura Strübbe, Klasse 9c